Verkehrswende muss technologieoffen sein

Veröffentlicht am 30.03.2017 16:27 von NH-Nachrichten

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Kompetente Gesprächspartner beim Automobildialog: Dr. Martin Rocholll (European Climate Foundation), Dr. Thomas Schwarz (Audi AG), Ulrich Fromme (ZDK), Arno Klare (MdB), Sabine Leidig (MdB), Frank Huster (DSLV), Dr. Christoph Konrad (ZDK). Foto: ProMotor

Kompetente Gesprächspartner beim Automobildialog: Dr. Martin Rocholll (European Climate Foundation), Dr. Thomas Schwarz (Audi AG), Ulrich Fromme (ZDK), Arno Klare (MdB), Sabine Leidig (MdB), Frank Huster (DSLV),
Dr. Christoph Konrad (ZDK). Foto: ProMotor

Berlin. Eine Verkehrswende muss technologieoffen und ganzheitlich sein. Das ist das Fazit des 8. Berliner Automobildialogs des Deutschen Kfz-Gewerbes.

Unter dem Motto „Nach der Energiewende nun eine Verkehrswende?“ hatte Dr. Christoph Konrad, Leiter des ZDK-Hauptstadtbüros, sechs Experten zur Diskussion geladen.

Für allgemeine Technologieoffenheit bei der zukünftigen Gestaltung der Mobilität plädierte Arno Klare, SPD-MdB und Mitglied im Verkehrsausschuss.

Man müsse auf konventionelle Antriebe nicht zwangsläufig verzichten, sondern Kraftstoffe in klimaneutralen Verfahren im Rahmen einer „Entkarbonisierung“ herstellen.

Laut Oliver Wittke, CDU-MdB und ebenfalls Mitglied im Verkehrsausschuss, werde das Bedürfnis nach Mobilität in Zukunft steigen. Im Hinblick auf die Antriebsart sei eine Dekarbonisierung zu bewerkstelligen, ohne dabei die Industrie zu überfordern. Die Verteufelung des Dieselantriebs sei keine Lösung.

Der Begriff „Klimawandel“ greift nach Meinung von Sabine Leidig, MdB und verkehrspolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke, zu kurz.

Denn damit gehe auch eine konfliktreiche Ressourcenkrise einher. Automobilindustrie und Kommunen müssten sich auf einen Wandel einstellen, weshalb sie für sozial-ökologische Umbaufonds plädiere.

Nach Auffassung des Deutschen Speditions- und Logistikverbands müssten Brückentechnologien benannt und mit den Investitionszyklen der Nutzer synchronisiert werden, betonte dessen Hauptgeschäftsführer Frank Huster.

Die Speditionsbranche sei technologieoffen und scheue vor der Entwicklung innovativer Lösungen nicht zurück.

Aufholbedarf attestierte Dr. Martin Rocholl, Leiter des Deutschlandprogramms der European Climate Foundation, der deutschen und europäischen Wirtschaft.

Nach dem Abgasskandal könne man nicht weitermachen wie bisher und etwa durch mehr Fahrzeuge mit Benzinantrieb den CO2-Ausstoß erhöhen.

Es sei eine Neuausrichtung der Mobilitätspolitik vonnöten mit stringenten CO2-Richtlinien und einer verstärkten öffentlichen Förderung der Infrastruktur für die E-Mobilität.

Wie Audi sich den Klimazielen stellt, verdeutlichte Dr. Thomas Schwarz, Leiter Politik Berlin der Audi AG. Das Unternehmen biete verschiedene Technologien parallel an und gebe ein klares Bekenntnis zur Elektrifizierung ab.

Neben vollelektrischen Pkw spiele auch Erdgas eine Rolle. Daher sei die geplante Fortschreibung der Erdgas-Förderung durch die Bundesregierung zu begrüßen.

In diesem Zusammenhang kritisierte Dr. Christoph Konrad, dass sich die Bundesregierung im selben Gesetzentwurf leider von der Flüssiggas-Förderung verabschieden wolle. Dies werde sich unter anderem negativ auf das Nachrüstgeschäft im Kfz-Gewerbe auswirken.

Zu Beginn der Veranstaltung hatte Frank Smeddinck, Dienststellenleiter der Vertretung des Landes Sachsen-Anhalt beim Bund, auf die Maßnahmen seines Bundeslandes im Rahmen der Verkehrswende hingewiesen.

Insbesondere intelligente Verkehrssysteme und alternative Antriebe seien notwendig, um die Mobilität neu zu organisieren.

Kontakt:

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Telefon: 0211/ 925 95 – 0
Telefax: 0211/ 925 95 – 90
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